ADAC-Bilstein-Supersprint, NürburgringZwei Siege als kroenender SaisonabschlussMayen, 22. September 1996 Freiwillige ZugabeAbstimmungsschwierigkeiten bei Audi und ein siebter Startplatz fuer den MeisterFreie Fahrt fuer allePech fuer BMWSieg in Sprint und RennenPhantastische SaisonbilanzFreiwillige ZugabeEigentlich haette sich Emanuele Pirro ganz gemuetlich zurueckhalten koennen, als es am letzten Septemberwochenende zum Saisonfinale des STW-Cup auf den Nuerburgring ging. Fuer den frischgebackenen Meister gab es hier eigentlich nichts mehr zu gewinnen. Doch der Italiener wollte beweisen, dass er ein wuerdiger Titeltraeger ist, und "Geschenke", wie das von BMW auf der AVUS (Kollision zwischen den Teamkollegen Soper und Burgstaller) nicht noetig hat. Ausserdem ist schliesslich nur der ein echter Rennfahrer, der jede Runde und jede Kurve genau am Limit faehrt, wie schon Stirling Moss vor ueber dreissig Jahren feststellte. Abstimmungsschwierigkeiten bei Audi und ein siebter Startplatz fuer den MeisterDas Training verlief fuer Pirro wie auch fuer das gesamte Audi-Team nicht gerade gluecklich, denn man hatte unter den wechselhaften Wetter waehrend der Trainingssitzungen zu leiden. Zuerst war es naemlich trocken, dann regnete es, bevor die Strecke von Alexander Burgstallers BMW mit Oel getraenkt wurde, was eine Unterbrechung bewirkte. Weil der Ring danach wieder voellig abtrocknete, sich die Streckenbeschaffenheit also staendig aenderte, schaffte man es bei Audi nicht, seine Fahrer mit einer anstaendigen Trainingsabstimmung auf die Strecke zu schicken. Die Folge war ein siebter Startplatz fuer Pirro, der damit bester Fahrer im Zeichen der vier Ringe war. Freie Fahrt fuer alleAls um 11.30 Uhr am Sonntag der Sprint gestartet wurde, setzte sich Johnny Cecotto von der Pole-Position aus mit seinem BMW 320i in Fuehrung, gefolgt von Aiello im Peugeot, Soper und Nietzwitz, dann Pirro. Weil die Meisterschaft bereits entschieden war und auch Steve Soper sicher den zweiten Platz in der Fahrerwertung fuer sich vereinnahmt, war von Teamorder oder etwas aehnlichem am Nuerburgring keine Spur. Jeder durfte fahren wie er wollte, schliesslich ging es nicht um mehr als einen Rennsieg. Pech fuer BMWHatte BMW waehrend des Trainings noch eine so gute Figur im Vergleich zu Titeltraeger Audi gemacht, begann der Stern der Muenchener schon nach wenigen Kilometern zu sinken. In Runde 7 verbremste sich der nun zweitplazierte Soper in der Kurzanbindung (man fuhr diesmal nur den kleinen Kurs) und musste Aiello und Pirro vorbei lassen. Im Verlauf des Sprints wurde der Vizemeister immer weiter zurueckgereicht, um am Ende gar nur auf Rang 13 zu liegen. Nur wenig besser erging es Cecotto, der sich in Runde 12 eingangs des Castrol-S verbremste und nur noch Dritter war. Die verbliebenen fuenf Runden des Sprints nutzte Pirro, um am Peugeot 306 von Aiello vorbei zu gehen. Schliesslich haetten ihm sogar drei Runden gereicht, denn in der vorletzten Runde ging der Italiener am Franzosen in der Kurzanbindung innen vorbei. Sieg in Sprint und RennenDas nun folgende Rennen wird zu einer Prozession des Meisters, denn von der ersten bis zur letzten Runde fuehrte Pirro das Rennen an. Aiello blieb ihm zwar die komplette Distanz dicht auf der Versen, zu mehr reichte es aber nicht. Am Schluss lag er 2,25sec hinter Emanuele Pirro, der sich mit dieser bravouroesen Leistung ganz klar als wuerdiger Titeltraeger erwiesen hat. Dennoch vereinnahmte Pirro nach dem Rennen nicht alle Lorbeeren fuer sich selbst, ganz im Gegenteil. Er stellte fest, dass fuer die frontgetriebenen Wagen die niedrigen Temperaturen ganz klar ein Problem gewesen waren, da es ihnen nicht moeglich war, so wie die Audi Quattro alle vier Reifen auf eine annehmbare Temperatur zu bringen Damit lieferte Pirro auch gleichzeitig eine Erklaerung fuer seine Ueberholmanoever von Aiello, denn an dem hatte ihn in der Kurzanbindung ganz eindeutig die bessere Traktion vorbeigebracht. Phantastische SaisonbilanzMit seinem Erfolg auf dem Nuerburgring erweiterte Pirro seine Erfolgsbilanz auf sechs Siege in insgesamt neun Rennen. Dazu kommen drei Siege in Sprints. Bemerkenswert ist, dass Pirro als einziger Fahrer die ganze Saison ueber in jedem der 18 Laeufe punkten konnte. Dies brachte ihm am Ende einen Kontostand von nicht weniger als 678 Zählern ein. Eine weitere von Pirros Leistungen ist - und hier ist der richtige Platz um dies zu erwaehnen - dass er in keinem Rennen waehrend seiner drei Meisterschaftsjahre fuer Audi jemals ausgefallen ist. So betrachtet kommen seine drei Meisterschaftssiege nicht von ungefaehr |