Whats New - Formula 1

Sieg 117

Michael Schumachers Sieg in Silverstone war historisch - nicht nur, weil es dem Deutschen zum ersten Mal in seiner Karriere gelang, den Grand Prix von England zu gewinnen; es war außerdem das erste Rennen, in dem der Sieger die Ziellinie in der Boxengasse überfuhr.


Außerdem ist der britische Grand Prix nun der erste, der von zwei verschiedenen deutschen Fahrern am Steuer eines Ferrari gewonnen wurde. Rückblende ins Jahr 1961: Damals siegte Wolfgang Graf Berghe von Trips. Allerdings nicht in Silverstone, sondern in Aintree. Der deutsche Graf gewann im Dino 156 F1 im strömenden Regen - genau wie Michael Schumacher 37 Jahre später.
Phil Hill, der in besagtem Regenrennen 1961 den zweiten Platz belegt hatte, war in Silverstone übrigens vor Ort, um 'seiner' Scuderia Ferrari die Daumen zu drücken. Er hat die Hoffung nicht aufgegeben, daß eines Tages jemand seine Tradition (Ferrari-Weltmeister 1961) fortsetzen wird.

Nach dem Hinweis auf die Wetterverhältnisse, kurz zum Rennverlauf: Schon im Qualifying hatte Schumacher nie ein echte Chance gegen die McLaren gehabt, auch wenn er sich neben Häkkinen in die erste Reihe stellen konnte. Beim Start gingen die silbernen Wagen in Führung und bauten diese beständig aus - bis der Regen kam.

David Coulthard verabschiedete sich wegen eines Fahrfehlers und 'Schumi' war auf Platz 2. Wegen einer Safety-Car-Phase war es ihm möglich, den Rückstand auf den führenden Mika Häkkinen zu verringern, und als der dann in der 51. von 60 Runden kurzzeitig von der Strecke rutschte, nutzte Schumacher die Gunst der Stunde und ging in Führung. Und warum überfuhr er die Ziellinie in der Boxengasse? Wegen Überholens unter Gelb hatte er eine 10-Sekunden-Strafe bekommen, die aber später wegen eines Formfehlers seitens der Rennleitung wieder aufgehoben wurde.


Weil wenige Augenblicke vor Rennende noch völlige Konfusion herrschte, holte man Schumacher lieber an die Box, was sich im nachhinein als unnötig herausstellte. Jedenfalls stellte Schumacher in Parc Fermé eine Frage, die er so bestimmt noch nie gestellt hatte: 'Habe ich gewonnen?' Dank seines Sieges vor Mika Häkkinen verkürzte er seinen Rückstand auf den Finnen auf ganze zwei Punkte.
Eddie Irvine rundete mit seinem dritten Platz das sehr gute Ferrari-Ergebnis ab.